Raus aus den Machtkämpfen
Ermutigung, pädagogisches Handeln und Gespräche mit Kindern
Beate Letschert-Grabbe
Beltz Juventa, 2024
Lehr- und Fachkräfte klagen zunehmend über destruktives Verhalten bei Kindern: Machtkämpfe und Aggressionen gehören mehr und mehr zum schulischen Alltag. Um die Situation in der Klasse kontrollieren zu können, wird vielerorts auf behavioristische Maßnahmen zurückgegriffen. Diese aber wirken nur kurzfristig und personenspezifisch.
Der vorliegende Band entspringt direkt der Allgegenwart kritischer Situationen an unseren Schulen. Er bietet zur Lösung langfristig wirksame Alternativen und orientiert sich dabei konsequent an der Individualpsychologie Alfred Adlers mit dem Kerngedanken der Ermutigung und Fokus auf die Fähigkeiten des Kindes. Schwerpunkte sind der Umgang mit verwöhnten Kindern, pädagogische Maßnahmen als Basis eines ermutigenden Unterrichts, Gespräche mit Kindern sowie mit Eltern – zusammenführend gedacht als Weg von der Wahrnehmung des Kindes zum individuellen pädagogischen Konzept für das Kind. Das Buch lebt von den zahlreichen Ausschnitten aus der Praxis und deren Reflexion.
Erscheint: Ende November 2024
Het kind dat niet gezien wordt. Beate Letschert-Grabbe. Übersetzung von: Das übersehene Kind. Wenn »Super!« zu wenig und Verwöhnen Vernachlässigen ist. Beltz Juventa, 2021. Niederlandische Übersetzung: Stichting NIVOZ, Rotterdam, 2024.
'Het doel (van het boek) is voor mij om bij wijze van spreken op kinderen ‘in te zoomen’, om ze meer zichtbaar te maken en daarmee mensen die dit boek lezen te bemoedigen om kinderen met meer interesse en aandacht te zien. Even een pas op de plaats maken, kijken en reflecteren: dat is de basisgedachte. Kijken om het kind te begrijpen en te verstaan, om het kind recht te kunnen doen en om het betekenis te geven.' - Beate Letschert
Mit diesem gut gemeinten Erziehungsverhalten schaden Eltern ihren Kindern. Beate Letschert-Grabbe im Interview mit Gina Louisa Metzler, Focus- online, 22-08-2023
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Adlers Verständnis von Bildung und dessen Bedeutung für die heutige Grundschule.
Beate Letschert-Grabbe
In: Zeitschrift für Individualpsychologie. 48. Jahrgang, 3/2023. Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen. S. 247 - 261
Zusammenfassung
Auf der Grundlage des Bildungsverständnisses von Alfred Adler werden drei Ausschnitte angewandter Individualpsychologischer Pädagogik aus verschiedenen Grundschulen vorgestellt. Anschließend werden Adlers Verständnis von Bildung und die Frage der Anwendbarkeit in der heutigen Grundschulpraxis erörtert.
Schlagwörter
Individualpsychologische Pädagogik, Verwöhnung, ermutigende Rückmeldung, pauschales Lob, psychologische Handlungskompetenz, destruktives Verhalten, Lehrerausbildung
Traut Euch, weniger zu loben!
Das wäre doch "Super"!
Beate Letschert-Grabbe
In:
WAS, Nr. 115, "Trau dich"
Michael Steiner (Hg.)
Lit-Verlag, Wien, 2022
Band 115
S. 123 - 135
Klappentext
"Trau dich", "sei nicht feig", "Mut kann man nicht kaufen" - wer folgt diesen Zurufen noch?
Die Sich-Trauenden sind für den Fortbestand unserer Welt unerlässlich. Sie sind die Schwerarbeiter für reflektierten Fortschritt. Sie haben im positiven Sinn Mut zur Utopie, als Perspektive einer besseren Welt, die durch menschliche Anstrengungen realisiert werden kann.
Daneben brauchen wir aber auch die mutigen Widersprecher, die Zweifel an neuen und als richtig angesehenen Wegen anmelden. In ihrer wertvollen Variante sind sie vorsichtige Skeptiker, die davor warnen, sich nicht vom Wunschdenken treiben zu lassen, und dem Übermut Grenzen setzen.
Über die brüchige Koexistenz von Mut und Widerspruch, von Utopie und Skepsis reflektieren
Karl Baratta, Matthias Beck, Brigitte Bierlein, Emil Brix, Lukas Brugger, Michael Bruglacher, Constanze Dennig, Antonia Gössinger, Meinrad Handstanger, Margit Krammer, Anna Maria Krassnigg, Maria Ladurner, Ulrich Lenz, Beate Letschert-Grabbe, Thomas Mark, Ewald Nowotny, Katrin Nussmayr, Rebecca Oberdorfer, Franz Karl Praßl, Erwin Pröll, Günter Riegler, Peter Schröcksnadel, Ernst Sittinger, Franz Voves, Michael Wagner-Pinter, Najem Wali, Manfred Winterheller
Ermutigung als Schulprogramm: Eine Brennpunkt- Grundschule richtet ihr pädagogisches Konzept an der Individualpsychologie aus
Beate Letschert-Grabbe
In: Zeitschrift für Individualpsychologie
47. Jahrgang 2/2022
Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen
Im vorliegenden Artikel geht es um eine Grundschule im sozialen Brennpunkt, die sich vor gut zwei Jahren unter schwierigen Bedingungen auf den Weg gemacht hat, ihr pädagogisches Konzept an der Individualpsychologie Alfred Adlers zu orientieren und deren Kerngedanken, die Ermutigung, zu ihrem Leitmotiv zu machen. Nach einem Überblick über die Schwerpunkte dieses Konzepts werden zwei Bereiche näher erläutert und reflektiert: zum einen die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen sowie zum anderen die Gespräche mit Kindern über ihre Lebenserfahrungen in Elternhaus und Schule. Während im ersten Teil einige Arbeitsprinzipien wie z. B. das »Lernen aus Gelungenem« und der »Perspektivwechsel« vorgestellt werden, kommen im zweiten Teil die Kinder selbst zu Wort. Sie äußern sich u. a. zu den Themen »Verwöhnung« und »Beachtung«. In beiden Bereichen spielt die Unterscheidung zwischen Lob und Ermutigung eine herausgehobene Rolle. Am Ende dieses Erfahrungsberichts wird die Notwendigkeit der ermutigenden Arbeit mit Lehrkräften und Kindern und damit die Bedeutung der individualpsychologischen Pädagogik als hoffnungsvolle Perspektive und Chance für die Schule von heute anhand von Zitaten Alfred Adlers illustriert.
Selma tobt. Das Drama des unverstandenen Kindes.
Marita Brune-Koch. In Schweizer Standpunkt. 14. April 2022.
"Selma, 7 Jahre alt, hört nicht, was die Lehrerin sagt, sie bockt und schreit, wirft Stifte und andere Schreibutensilien durch die Klasse. Kein Zureden hilft, weder von der Lehrerin, noch von den Eltern. Die Lehrerin findet keinen Zugang zu ihr, der Schulpsychologe wird zugezogen, der diagnostiziert eine frühkindlichen Autismusstörung. Den Eltern wird vorgeschlagen, Selma zur stationären Behandlung in die Psychiatrische Klinik zu überweisen."
"Wir leben in einer Zeit, wo die Kinderpsychiatrien dem Ansturm hilfsbedürftiger Kinder und Jugendlicher kaum entsprechen können. Da wäre es doch endlich angebracht, sich auf diese für Kinder, Eltern, Familien und Lehrer so wertvolle und segensreichen Erkenntnisse zu besinnen und Pädagogen zu lehren, Pädagogen zu sein. Gute Entwicklungen vieler Selmas wären der Dank dafür."
"Im Norddeutschen Raum lehrt Beate Letschert-Grabbe, eine Lehrerausbildnerin auf der Grundlage der Individualpsychologie erfolgreich Lehrer und Lehrerinnen, wie sie ihren Schülern besser gerecht werden können. Ein aktuelles Buch von ihr sei an dieser Stelle empfohlen."
Das übersehene Kind
Wenn »Super!« zu wenig und Verwöhnen Vernachlässigen ist
Beate Letschert-Grabbe
Beltz Juventa 2021
Die Autorin spricht mit Kindern einer 4. Klasse über Fragen der Erziehung und Pädagogik. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Kinder mit ihrem berechtigten Wunsch nach Beachtung, Zuwendung und Anerkennung oft übersehen werden. In den Gesprächen zeigt sich, wie differenziert die Kinder ihre Erfahrungen aus Elternhaus und Schule reflektieren und wie genau sie sagen können, was sie stärkt und ermutigt. Vieles, was für ihre Entwicklung wichtig ist, geht durch Verwöhnung und Vernachlässigung, durch die Hektik des Alltags und gängige Floskeln verloren.
Das Buch orientiert sich an der Individualpsychologie Alfred Adlers und macht den Kerngedanken der Ermutigung zum Leitmotiv. Dabei bezieht die Autorin die Überlegungen der Schülerinnen und Schüler in ihre eigenen Reflexionen mit ein. Ein Schwerpunkt ist der Umgang mit Kindern, die durch destruktive Verhaltensweisen auffallen. In diesem Kontext spielt der Zusammenhang zwischen der Ermutigung der Kinder und der Ermutigung der Lehrkräfte eine zentrale Rolle.
Bedürfnisse von Kindern: "Überbehütung ist eine Form von Vernachlässigung"
Interview: Sarah Heidi Engel mit Beate Letschert-Grabbe
Zeit Online, 31. Mai 2021
Interview
Interview
NOZ.DE
Verwöhnen ist vernachlässigen.
Interview Sarah Heidi Engel
26.08.2021
"Kinder brauchen die Reaktionen anderer, um zu wachsen", sagt Beate Letschert-Grabbe. Im Interview erklärt sie, wie echte Anerkennung für die Kleinsten aussieht und wann aus Verwöhnen Vernachlässigen wird.